Wissen | 04. Mai 2024

Unsere Nahrung legt vom Mund bis zum Darm eine teils mehrtägige Reise zurück, an der viele verschiedene Organe, Drüsen und Enzyme beteiligt sind.

Ob Magen, Leber, Galle oder Darm(flora) – alle zugehörigen Systeme und Zwischenstationen sind für eine gute & gesunde Verdauung unerlässlich.

Erfahre mehr über die wichtigsten Bereiche:

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Mund

"Die Verdauung beginnt bereits im Mund."

  • Durch gründliches Zerkauen und Einspeicheln der Nahrung wird der Grundstein für die weitere Verarbeitung im Verdauungstrakt gelegt. Beispielsweise regt das Schmecken von Bitterstoffen Verdauungssäfte für die nächsten Schritte an.

  • Essenziell für diese Vorgänge sind unter anderem gesunde Zähne sowie eine intakte Mundschleimhaut. Neben Zahnproblemen treten im Bereich der Mundgesundheit häufig Themen wie Zahnfleischentzündungen oder Schleimhautverletzungen (z. B. Aphten) auf.

Magen

"Nicht nur die Liebe geht durch den Magen..."

  • Der Magen ermöglicht uns zum einen, größere Mengen auf einmal essen zu können, da er den Speisebrei zwischenlagert und nur portionsweise an den Darm weitergibt. Zum anderen bewirkt die Magensäure einen weiteren Verdauungsschritt der Nahrung sowie das Abtöten von aufgenommenen Keimen und Krankheitserregern.

  • Eine gute Balance ohne ein dauerhaftes Zuviel oder Zuwenig an Magensäure ist deshalb besonders wichtig. Ist dies nicht gegeben, gilt es, das Gleichgewicht wieder herzustellen, da es sonst zu Magenschleimhautentzündungen, Übelkeit, Sodbrennen und anderen Magenbeschwerden kommen kann.

Leber & Galle

"Wenn etwas über die Leber läuft..."

  • Die Leber spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel. Als entscheidendes Entgiftungsorgan arbeitet sie eng mit anderen Organen wie Darm und Milz zusammen. Sie reinigt unser Blut und sortiert Giftstoffe und Stoffwechselprodukte für die Ausscheidung über den Darm aus.

  • Die von der Leber produzierte Gallenflüssigkeit hilft wiederum der Fettverdauung im Dünndarm. Umgangssprachlich wird mit dem Begriff Galle nicht nur die Gallenflüssigkeit, sondern auch die Gallenblase, in welcher sie gespeichert wird, bezeichnet.

  • Wird die Leber entlastet, unterstützt und angeregt, bringt dies also neuen Schwung für Verdauung & Stoffwechsel.

Darm

"Darm gut. Alles gut."

  • Mit rund 6 m Länge ist der Darm das längste menschliche Organ. Platzsparend verpackt und in verschiedene Bereiche untergliedert (Dünndarm, Dickdarm, Enddarm), bildet er die zentrale Schaltstelle unserer Verdauung.

  • Ausgekleidet ist der gesamte Darm mit ca. 32 m² Schleimhaut. Sie dient zum einen der Aufnahme von Nahrungsbestandteilen und Wasser, zum andern bildet sie auch eine Barriere zum Schutz vor Bakterien und anderen Parasiten.

  • Unter dem Begriff Darmflora wird die Gesamtheit der Mikroorganismen zusammengefasst, welche die Darmschleimhaut natürlicherweise besiedeln. Die Zusammensetzung der Darmflora ist von Menschen zu Mensch unterschiedlich.

  • Die verschiedenen Mikroorganismen-Stämme halten sich bei gesunden Personen gegenseitig in einem Gleichgewicht. Kann sich z. B. durch Fehlernährung, Antibiotikaeinnahme oder eine Erkrankung ein Stamm verstärkt vermehren oder ansiedeln, äußert sich diese Dysbalance oft in Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Blähungen sowie Anfälligkeit für Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infekte oder auch entzündliche Prozesse.

Spannend: Weniger bekannt aber nicht minder entscheidend sind die Beiträge des Darms zu Immunsystem, Hautgesundheit und Psyche. Aktuelle wissenschaftliche Forschungen bringen dazu interessante Zusammenhänge und Erkenntnisse zu Tage und eröffnen damit auch neue, übergreifende Ansatzpunkte.

Es lohnt sich also nicht nur für ein gutes Bauchgefühl, der Verdauung mit all ihren Zwischenstationen genügend Aufmerksamkeit zu schenken.